Session 5 – Notaus

Die Hupperdudes legten eine kurze Pause in der Höhle ein. Blut und Dreck wurden abgewaschen, Wunden und Kratzer verarztet, und am Lagerfeuer teilten sie ihre Rationen untereinander. Alice bemerkte, wie Mouq’s Blick immernoch abwesend und leer war, und sprach ihn vorsichtig auf die explodierenden Kobolde an.

Mouq und Chook erzählten abwechselnd, wie vor vielen Jahren ihre Mutter Magrett, beim Untersuchen eines defekten Sprengsatzes in der Werkstatt ihrer Familie, aus dem Leben gerissen wurde – während sich die beiden Brüder im gleichen Raum befanden. Dies war der Anlass für Mouq gewesen, Alice als offenkundige Magierin zu bitten, nicht mit Explosionen zu hantieren. Sie erzählte daraufhin, dass sie selbst aufgrund eines unkontrollierten Feuerballs einen Freund getötet hatte, und deswegen seiner Bitte nur allzu gerne nachkam. Ylva erwies sich das Gespräch hindurch als gute Zuhörerin, die in den richtigen Momenten Trost und Rückhalt spendete.

Sie selbst war auf der Suche nach ihrem Bruder, der entführt worden war. Die einzige Spur hierbei deutete nach Shadycreek Run, einer zwielichtigen und gefährlichen Stadt im Norden. Diese lag in etwa auf dem Weg von Alice, deren Ziel die Ausgrabungen von Aeor waren, eine sagenumwobene Ruine aus längst vergangen Tagen im ewigen Eis von Eiselcross. Mouq leuchteten die Augen in Aussicht auf ein Abenteuer, da ihm in Hupperdook allmählich die Decke auf den Kopf fiel – und er darüber hinaus auch noch obdachlos geworden war, weil sein Vater ihn auf die Straße gesetzt hatte. Chook stimmte ebenfalls eifrig zu, da die Stadt an den Savalirwood grenzte, einen uralten und ungezähmten Wald, dessen Lebensvielfalt er kennenlernen wollte.

Gestärkt richteten sie sich auf und öffneten die schwere Stahltür im hinteren Teil der Höhle, um ihren Namen entgültig reinzuwaschen. Sie schlichen sich in die Tunnel unter dem Berg, und fielen über ihre Gegner her. Die Gruppe agierte als Einheit, beschützte sich gegenseitig und setzte auf ihre Stärken. Zwei Dunkelelfen und drei Kobolde waren nach einem kurzen aber harten Kampf beseitigt, der selbst die standhafte Ylva kurz in die Knie zwang, jedoch keine bleibenden Schäden hinterließ.

In einem Nebenraum fand Alice brisante Dokumente, die nicht nur detaillierte Baupläne für Kriegsmaschinen enthielt, sondern auch einen Plan, Hupperdook als ganzes mit einer Reihe von gigantischen Explosionen in der Silberquel Ridge dem Erdboden gleichzumachen. Für den Krieg stellte Hupperdook eine unverzichtbare Industrie dar, deren Verlust ein verheerender Schlag für das Empire gewesen wäre.

Nun gegen die Zeit arbeitend, schlichen sie sofort weiter. Chook hatte einen Geheimgang entdeckt, der überraschenderweise in eine Schlafkammer führte. Diese stellte sich als die von Huron Stahlmast heraus, einem in Ungnade gefallenen – menschlichen – Erfinder, der sich mit der Kryn Dynasty verbündet hatte und im verborgengen Schatten des Berges seinen Komplott gegen das Empire vorbereitete. Unterstützung in Form von Kobolden, dunkelelfischen Spionen und Werkzeugen, bekam er dabei von einer der hochrangigen Familien der Kryn Dynasty durch die Tunnel des Underdarks geschickt. Seine Kontaktperson war eine Frau namens Starguide Uraya Hythenos von Den Hythenos.

Mouq verwandelte sich in einen Kobold, und konnte im Schmiederaum Huron selbst davon überzeugen, seinen Assistenten Roguun – einen bleichen Duergar mit gewaltigem Hammer – in die Schlafkammer hochzuschicken, wo die anderen drei im Hinterhalt warteten. Der Kampf brach aus, und der fette Duergar fiel schnell tot die Treppe hinab.

Huron in seinem Mech namens Stahlmaster war außer sich vor Wut und Verwirrung und erkannte nicht, dass er gegen vier statt nur drei Gegner kämpfte. Er schoss blind in die Nebelwolke im Raum hinein, die er er nicht betreten wollte und so den Hupperdudes als hervorragendes Versteck diente. Mouq sabotierte den Stahlmaster, während der Rest der Gruppe Huron mit konventionellen Mitteln schwer zu schaffen machte.

Alice fiel schließlich ein, dass in den Bauplänen des Stahlmasters ein Notknopf eingezeichnet gewesen war, und schließlich war es Nira – Alice’ Tressym – die ihre Pfoten auf den Knopf drücken konnte. Huron überlebte den darauf folgenden gewaltigen Aufprall an der Höhlendecke nicht, und die Gruppe senkte erleichtert – und in Mouq’s Fall höchst amüsiert – ihre Waffen.

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