Die Gruppe entzifferte das Pergament so gut, wie sie konnten. Ihnen wurde klar, dass sie mehr Informationen erlangen mussten. Sie entschlossen sich, nach Mimaso aufzubrechen. Dort lebte der derzeitige Kardinal der Wissenschaft, Ramo Gelhaar, der großen Wert auf den Bestand und Ausbau der lokalen Bibliothek legte. Auch hatte Ethan einen alten Freund namens Stefarno in der Stadt, bei dem die Gruppe Unterschlupf finden würde.
Seraphina erkannte eine mögliche Antwort für die Ungereimtheiten zwischen Glaube und Religion. An der gütigen und wohlwollenden Art des Lichts hatte sich ihr zufolge nichts geändert. Es wären die Menschen, die in ihrer Interpretation des Glaubens irrten.
Sie legten den Weg auf der Hauptstraße zwischen Eskerrati und Mimaso zurück. Am ersten Abend der Reise fanden sie sich in einer Ansammlung von Reisenden wieder, die am Wegschrein ebenfalls ihr Lager aufgeschlagen hatten. Es gab Musik, Gelächter und Gespräche.
Beim Halbling Jeremias Gründorn wurden zunächst wurden dunkelgrüne Reiseumhänge mit Kapuze für jeden gekauft. Außerdem erwarb Basteth einen Umhang, der bei der kleinsten Bewegung majestätisch hinter ihr aufwehte. Jeremias hatte noch andere kleine Gegenstände im Angebot, allerdings zu deftigen Preisen. Als Teil des Handels kurbelte Basteth außerdem Jeremias’ Umsatz nochmal etwas an, indem sie ein hastig umgedichtetes Lied im Kreis der Reisenden anspielte. Danach begann sie ein Gespräch mit Mafdet, einem männlichen Tabaxi, der als Trockenfleischhändler durch Elian reiste. Er gab an, stets auf der Suche nach fähigen Jägern zu sein, und im Zurückerinnern an Hexpoda fanden die zwei ein ein gemeinsames Gesprächsthema, dass sich im Laufe des Abends zu etwas mehr entwickelte.
Seraphina fand einen Platz am Feuer bei einer Familie, zu der sich außerdem ein alter Abt gesetzt hatte, der nach Eskerrati versetzt wurde, und zwar ins Kloster Steinbaum, in dem Basteth Abt Simeon zuvor die Erlebnisse in der Höhle erzählt hatte. Der Abt – Tafind – wusste jedoch nichts über die genauen Gründe seiner Versetzung, zeigte sich aber zuversichtlich und entspannt.
Ethan konnte von einer Gruppe von drei Gnomen unter der Ladentheke drei Dynamitstangen erwerben, allerdings von minderer Qualität. Als Teil des des Handels kaufte er außerdem Met von Jeremias, den die Gnome verlangt hatten. Mit der heiteren Gesellschaft der Gnome sprachen Ethan und Virmak dem Met energisch zu, bis die Müdigkeit die beiden zu ihrem Schlafplatz zerrte.
Am nächsten Morgen brachen alle Reisenden ihre Zelte wieder ab. Es gab ein Frühstück, wobei Jeremias sich drei Hühnchen an einem Spieß grillte. Verkatert und benommen versuchte Virmak, ihm davon eines abzukaufen. Jedoch verlangte Jeremias einen sehr stolzen Preis; die Tatsache, dass Basteth am vergangenden Abend bei weitem mehr Umsatz für Jeremias erwirtschaftet hatte, als dieser nun für sein Hühnchen verlangte, wollte Jeremias nicht zählen lassen. Als Virmak hierauf ungehalten wurde und Jeremias fast direkt drohte, stand dieser auf, warf eines seiner drei Hühnchen vor Virmak in den Dreck, und kehrte ihm den Rücken.
Während Basteth die Aufmerksamkeit des Zeltplatzes mit einem – dieses Mal spöttischen – Lied über Jeremias auf sich zog, stahl sich der erboste Virmak hinter dessen Wagen und brach eine Achse aus dessen hinterem Wagenrad. Nach dem Frühstück am Rastplatz packten alle Reisenden zusammen und machten sich wieder auf den Weg. So auch Jeremias, der jedoch mit seinem sabotierten Wagenrad es nicht mal vom Platz herunterschaffte.
Basteth hatte Seraphina überzeugt, ihre morgentlichen Übungen zusammen in einem abgelegenen Waldstück zu machen. Das Knacken war jedoch weit zu hören.
Jeremias untersuchte gerade grummelnd das geborstene Rad, als Virmak und Ethan auf ihn zutraten. Mit einem falschen Lächeln bot Ethan an, dass die Gruppe den Wagen für Jeremias nach Mimaso bringen würde, um ihn dort zu reparieren. Als Jeremias sich weigerte, sich vom Wagen zu entfernen, sah er sich plötzlich mit Ethans brennender Klinge konfrontiert. Sein eigenes Leben höher einschätzend als seinen Wagen, verließ er zu Fuß den Platz, nicht aber ohne die beiden Mitglieder der Gruppe noch einmal genau zu beäugen.
Hastig durchkämmten die beiden den Wagen, da er sich nicht mehr in Bewegung setzen lassen würde. Sie fanden Rationen, die sonderbaren Gegenstände, die Jeremias am Vorabend zum Verkauf angeboten hatte, sowie eine Schatulle mit Geld.
Auf dem Weg weiter nach Mimaso entstand eine Diskussion über den Raub. Virmak hatte geplant, sich mit dem Geld zur Ruhe zu setzen, möglichst abseits vom Arm des Gesetzes. Basteth erzeugte ihn allerdings, dass die Gruppe sich nicht einfach von dem abwenden könnte, was sie gesehen und erlebt hatten. Die Fragen, die sie alle hatten, verlangten nach Antworten.
Seraphina hatte in dieser Nacht einen Traum, in dem der Unendlichkeit des Lichts gegenüberstand – sowie noch etwas anderem, sehr viel schwerer wahrnehmbaren. Ihr Verstand hatte Probleme, die immense Macht überhaupt zu erfassen. Ihr Gehirn interpretierte die allgegenwärte Präsenz als ein Dreieck, und aus der Botschaft, dessen Echo allein sie noch erschütterte, konnte sie zwei Worte entnehmen: ‘Hilf ihnen’.
Sie erwachte schweißgebadet, ihre Augen vorübergehend geblendet, und erzählte der wachenden Basteth von ihrer Version. Dem folgte eine Diskussion über Religion und Glaube, in der Seraphina ihre Ansicht der Dinge darlegte, Basteth aber nicht davon überzeugen konnte.
Am nächsten Tag erreichte die Gruppe Mimaso. Ethan schlich sich in die Stadt, um Kontakt mit seinem Freund Stefarno aufzunehmen. Seine Frau Mathilda öffnete ihm die Tür und versprach ihm verwirrt und besorgt, dass Stefarno die Gruppe bei Sonnenuntergang an der Linde treffen würde.
Zu Sonnenuntergang tauchte Stefarno tatsächlich auf, und zeigte Ethan einen Steckbrief, auf dem die Gesichter von Ethan und Virmak, sowie grobe Beschreibungen von Seraphina und Basteth waren. Er war jedoch aufgrund der Vergangenheit zwischen ihm und Ethan bereit, seine Fragen herunterzuschlucken und der Gruppe mithilfe seiner Frau Zugang zur städtischen Bibliothek zu verschaffen.