Obwohl es in Mimaso stark regnete, brachen die Suchenden guter Dinge gen Groglir auf. Sie hatten sich zuvor im Wirtshaus gut mit Met und Proviant eingedeckt. Ramo stellte eine Kutsche zur Verfügung, und rang den Suchenden ab, dass sie von Aalgana begleitet werden würden, damit diese weiter bezeugen könnte, was die Zukunft bringen würde.
Basteth hatte ihr neues Instrument eingehend studiert und eröffnete, dass sie in der Lage sei, Menschen fliegen zu lassen. Aalganas Augen wurden hierbei groß, und kurze Zeit später flog sie wie in Kindertagen durch die Luft. Als sie landete, war ihre sonst eher apathische Mine aufgeregt und glücklich.
Seraphina, die die Kutsche lenkte, sah am späten Nachmittag einen Rastplatz in der Ferne. Näher fahrend, sah sie halb auf der Straße einen Leichnam, der grausam zugerichtet war. Sie hielt den Wagen an und die Gruppe näherte sich vorsichtig dem Rastplatz. Die offensichtlichen Spuren eines Kampfes waren zu sehen, und vier tote Zwerge lagen um die erloschene Feuerstelle. Ein gigantischer Wolf war ebenfalls dort, von den verzweifelten Wachen erlegt.
Die Zwerge waren reich beladen gewesen, und die Gruppe fand reichlich Proviant und Getränke. Ethan schnitt den Wanst des Wolfes auf und öffnete den Magen, aus dem eine halb verdaute Zwergenwache purzelte, die am Stück verschluckt worden war.
Der Grund für die Reise der Zwerge war nicht mehr ersichtlich, da die Briefe in deren Taschen durchgeweicht waren. Aber Aalgana bemerkte, dass Zwerge in dieser Ausstattung nur selten unterwegs waren und äußerte den Verdacht, dass die Zwerge reines Silber transportiert haben könnten.
Dem folgte eine weitere gründlichere Suche, die aber keine Ergebnisse zu Tage brachte. Wenn das Silber da gewesen war, dann wohl in der persönlichen Obhut eines ranghohen Zwerges.
Basteth deutete auf einen der Leichname, der sich taumelnd in die Luft erhob und die Augen öffnete. Sie erfuhr vom Echo der Person, dass Aalganas Verdacht zutreffend sei, und das Silber von Lichtwache Liliana getragen worden war – die aber hier nicht mehr anwesend war.
Da die Nacht vollends hereingebrochen war, gelang es den Suchenden nicht, den Spuren der Wölfe in den Wald zu folgen. Stattdessen entschieden sie, sich vor der Kuppel, die Basteth mit mystischen Gesten erzeugt hatte, zu stellen – und die Wölfe lautstark anzulocken.
Dies gelang nur zu gut, und Virmak und Ethan wurden von zwei riesigen Wölfen attackiert, die aus dem Unterholz brachen. Kurze Zeit später taumelte eine Mischung aus Mann und Engel aus dem Wald, mit mutierten Gliedmaßen und Engelsflügeln. Licht barst aus ihm hervor, das die zwei Kämpfer versengte und er rief, dass die Gruppe seine Wölfe in Ruhe lassen sollte.
Ethan konnte sich in die Kuppel retten, doch Virmak wurde zwischen zwei rasenden Wölfen zerfleischt. Er fiel nach hinten, wo Seraphina ihn auffing und in die Kuppel zurückzog, aber sofort den Tod ihres Gefährten feststellte.
Basteth griff zu Virmaks Speer, einer verzweifelten Idee folgend, und löste Blitzschläge in Virmaks Körper aus. Zwar bäumte sich dessen Körper auf, war aber sonst unverändert. Sie sah aber, dass kurz ein Schatten auf den Boden fiel, der die Silhouette von einem stehenden Virmak hatte, obwohl keinerlei solche Person dort stand.
Der Mann außerhalb der Kuppel wandte sich ab, zu gehen. Ethan schrieh im hinterher, dass er helfen solle, dass er einen ihrer Gefährten getötet hätte; hierauf erwiederte der Mann, dass er “das alles nicht wollte” – und verschwand.
Seraphina merkte, wie der Beutel mit den äschernen Federn an ihrer Seite anfing, zu glühen. Sie kniete sich neben Virmaks Körper, zog eine der Federn hervor, und betete zum ersten Mal zur Dunkelheit. Zu ihrer Überraschung erfuhr bekam sie eine Antwort in der Form von Emotionen: Frust, Trauer, Wut.
Die Feder zerfiel vollends zu Asche und bedeckte die Brust von Virmak. Und obwohl sich dieser nicht regte, war sie sich gewiss, dass sie etwas bewirkt hatte.