Session 4 – Die Katakomben von Saint Brenna

Die Schatten von Mephiten huschten über den gesplitterten Steinboden in der verfallenen Kapelle von Saint Brenna. Die Gruppe wurde von den widernatürlichen geflügelten Kreaturen überrascht und hatte gegen sie gekämpft, ihre verstörenden Friedensangebote für einen Edelstein jedoch brüsk abgelehnt. Nach dem die leblosen Überreste der Mephiten auf dem Boden zerstreut waren, blieb nur die Frage, was diese Kreaturen hier in der Krypta zu suchen hatten. Der morbide Duft von Tod und Verwesung durchzog die Luft, als sie sich tiefer in die unterirdischen Gewölbe wagten.

Ihr Weg führte sie zu einem geheimnisvollen heiligen Brunnen, dessen Wandmalereien die Begräbnisriten der Sacred Flame erzählten. Sie versuchten verzweifelt, den Mechanismus der Steintüren zu entschlüsseln, der versiegelte Bereiche der Krypta freigab. Doch das Wissen schien ihnen verschlossen zu bleiben, und die Rätsel der Vergangenheit bewachten ihre Geheimnisse beharrlich.

Plötzlich ertönten schwere Schritte von oben, und die Ankunft der Silver Order ließ die Gruppe ahnen, dass die heiligen Streiter Wind von ihrer Ankunft bekommen haben. Sie verbargen sich hinter den verwitterten Sarkophagen, doch Thamanea, ungeschickt wie sie war, verursachte unabsichtlich Lärm und entfachte das Misstrauen der Paladine.

In diesem Moment griff Rutto nach einem Leinentuch, das auf einem Schädel der Skelette lag, und zog es mit seiner magischen Hand hinunter. Ein Fluch entwich den knöchernen Gestalten, die in einem schaurigen Tanz zum Leben erweckt wurden. Ein Kampf entbrannte, in dem die Paladine gegen die untoten Kreaturen kämpften, und die Gruppe konnte sich nicht zurückhalten, sich in den Kampf zu stürzen. Gemeinsam rangen sie den Skeletten ihre verfluchte Existenz ab, wobei keiner der Paladine überlebte.

Thamanea hütete jedoch ein Geheimnis. Heimlich wandte sie den Zauber “Tote Verschonen” an und hielt einen der Paladine am Leben, während die Gruppe die toten Körper der Paladine würdig begrub. Doch nach nur zehn Minuten erhoben sich die Skelette erneut und strebten nach Rache. Die Gruppe kämpfte erneut mit Hingabe und siegte, nur um die untoten Kreaturen mit heiligem Wasser zur ewigen Ruhe zu betten.

Entschlossen setzte die Gruppe ihren Weg fort und erreichte schließlich die Grabkammer von Saint Brenna. Doch der Preis für ihren Triumph war hoch. Noita und Rutto hatten ihr Leben in der Schlacht gegen die untote Priesterin gelassen. Der Blick auf die erlöste Mumie von Saint Brenna barg keine Hoffnung, sondern nur die Gewissheit ihrer eigenen Vergänglichkeit. Zu ihrem Unglück hielt das unter die Steintüre gestemmte Brecheisen dem schweren Mechanismus nicht stand. Während dem Chaos des Kampfes wurden sie lebendig in der Krypta begraben, ohne Aussicht auf entkommen.

Inzwischen war der Paladin, den Thamanea verschont hatte, geflohen. Er kannte ihre Gesichter nicht, konnte jedoch bezeugen, dass Menschen die Kapelle betreten hatten. Die Silver Order würde von dieser gescheiterten Expedition erfahren und ihre nächsten Schritte planen.

Crois und Thamanea wussten, dass sie keine Zeit verlieren durften. Sie gruben sich unter der schweren Steintür hindurch und trugen die leblosen Körper von Rutto und Noita hinaus. Dank der Echogestalt von Crois reichte nur ein schmales Loch unter der Türe aus, um mit dem Echo aus der Grabkammer hinaus teleportiert zu werden. Ihr Ziel war Emberwood, wo sie nach Hilfe suchen konnten, die ihre Gefährten innerhalb von zehn Tagen wieder ins Leben zurückholen würde. Doch während sie sich dem Licht der Oberwelt näherten, lastete die dunkle Vorahnung der kommenden Herausforderungen auf ihren Herzen. Sie kehrten mit leeren Händen nach Emberwood zurück, bisher keine Spur von dem Zepter von Saint Vitruvio.

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